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Windkrafttrilogie
1.
Landschaft und Kulturgeschichte - Schleichendes Gift
Landschaften stehen immer im Bezug zur Kulturgeschichte. Da sind Landmarken, der Wechsel von Weideland und Wald. Die
Kulturgeschichte der Städte, Dörfer und Gemeinden. Flurnamen zeugen von überlieferten Nutzungen oder Besitzverhält-
nissen. Bergsporne und kaum erschlossene Höhen liefern Geschichten für Sagen und Märchen. Burgen zeugen von früheren
Herrschaften. Dies alles erschließt sich dem Betrachter von Landschaft. Darüber hinaus gibt die Natur und Landschaft und
die Meditation an beschaulichen Plätzen dem Menschen seine Kraft zurück, die er im täglichen Leben benötigt.
Die Videosequenz “Schleichendes Gift” zeigt am Beispiel des Windindustriegebietes im Wald bei Lauterstein, welche
Konsequenz die Stromerzeugung aus Wind im großindustriellen Maßstab für das Umfeld des Menschen hat.
2.
Kulturgeschichte und Landschaft - Schleichendes Gift II
Die Kulturgüter unserer Heimat stehen immer in Bezug zur Umgebung. Sie zeugen von der Beziehung der Menschen zu
ihrem Kulturkreis und damit auch zur Landschaft, die als Lebensraum dient. Diese Beziehung wahrnehmbar, und damit
Geschichte erlebbar zu machen gehört zu unserem Auftrag.
Der Limes ist inzwischen Weltkulturerbe. Wenn man in Lorch, am Limesknie steht und in die Landschaft blickt, erkennt man
nicht weit davon entfernt die Wallfahrtskirche auf dem Rechberg. Mitten im Stauferland, bei den Dreikaiserbergen
Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen finden sich Plätze und Orte, die weit in die Geschichte weisen. Will man dort die
Landschaft genießen und blickt in die Runde, fällt der Blick unweigerlich auf die in 16 km Entfernung stehenden
Windgeneratoren von Lauterstein.
Zunächst mag dies nicht störend sein. Allerdings drehen sich die Maschinen unablässig. An diesem beschaulichen Ort ist
damit ein inniges Landschaftserlebnis einer ruhigen Weite inmitten der historischen Anlagen von Lorch nicht mehr gegeben.
Die Natürliche Topografie wird überlagert von Industriebauten, die ständig in Bewegung sind und in der Dunkelheit
rhythmisch rot blinken.
An diesem Ort, mit dem Blick ins obere Remstal, zum Rosenstein und den Hängen der Schwäbischen Alb, ist eine innige
Landschaftserfahrung nicht mehr möglich. Es war die einzige Richtung, die weithin frei von technischen Bauwerken war.
Noch deutlicher wird dieser Verlust an Landschaft auf der Aussichtsplattform des Limesturmes. Weitere Maschinen sollen im
Zuge der Energiewende auf den Anhöhen der Schwäbischen Alb errichtet werden. Unsere Behörden als willfährige
Erfüllungsgehilfen der "Großen Politik"? - Stauferland wird abgebrannt!
Bundesnaturschutzgesetz, § 1 Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege:
(1) Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen
auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der
nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass
3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind …
Landesverfassung BW, Artikel 3 c:
(2) Die Landschaft sowie die Denkmale der Kunst, der Geschichte
und der Natur genießen öffentlichen Schutz und die Pflege des Staates
und der Gemeinden.
3.
Architektur, Planung und Schöpfung - Zeichen der Zeit
Was macht der Reiz eines historischen Stadtbildes aus? Was empfinden wir in modernen Häuserschluchten? Wie steht
Architektur und Planung in Beziehung zum geologisch und historisch geformten Landschaftsbild? Welche Anregung kann uns
die biblische Schöpfungsgeschichte dazu bieten? Fragen, die sich jeder Planer von Vorhaben im offenen und öffentlichen
Raum stellen sollte. Hierbei stößt die industrielle Energiegewinnung aus den offenen und öffentlichen Landschaften in eine
bisher neue und unbekannte Dimension. Die Videosequenz “Zeichen der Zeit” nimmt sich diesem Thema an.
St. Salvator in Schwäbisch Gmünd, ein weit in die Geschichte zurückreichender Kultplatz, ist auch heute noch als
Wallfahrtsort mit seiner behutsam gestalteten Felsenkirche und dem beeindruckenden Kreuzweg eine Besonderheit. Über
dem Remstal gelegen schweift der Blick über Schwäbisch Gmünd und die angrenzende Landschaft der Voralb mit ihren
Hügelkuppen und sanften Tälern bis zu den Anhöhen der Schwäbischen Alb. Das historische Gmünd schmiegt sich mit der
kleinteiligen Dachlandschaft und den Türmen unterhalb des sanft geschwungenen Hochberges in das Tal der Rems. Selbst
das aus dem Meer der Dächer ragende Münster überschreitet nicht die Landschaftslinie und ordnet sich so der umgebenden
Silhouette unter. Hier hat sich der Geist von Demut und Respekt vor der großartigen Kulisse der Natur erhalten. Gleichzeitig
jedoch wird einem die Veränderung gewahr, die eine technisierte Welt und moderne Architektur mit sich bringen.
"Gestaltung ist die Sprache des Menschen zur Schöpfung." Dieser Satz kommt einem unweigerlich in den Sinn, wenn man
versucht, die Atmosphäre dieses Ortes zu spüren. Oberhalb von St. Salvator befindet sich im Wald ein Platz, auf dem die
biblische Schöpfungsgeschichte auf Tafeln gezeigt wird. Unten im Tal ein Abbild der menschlichen Schöpfung. Während die
alte Stadt sich in das Gesamtbild einfügt, konkurrieren moderne Bauten um Anerkennung, sprengen in selbstherrlicher Art
und Weise das Bild einer vielfältigen Gemeinschaft von Gebäuden, setzen die "Akzente" der Planer.
Ein auffälliger Akzent durchschneidet oberhalb von Schwäbisch Gmünd den Horizont. Es schieben sich die Türme der
Windstromerzeugung ins Bild. Obwohl 11 km entfernt und im Nachbarkreis geplant, vereinnahmen sie die ganze Szenerie.
Als Zeugnis eines Denkens, das vorgibt, den Energiehunger des Menschen nachhaltig aus der uns umgebenden Natur stillen
zu wollen. Technische Monumente dominieren eine von Schöpferhand geschaffene Landschaftslinie.
Zeigt sich hier die Sprache des Menschen zur Natur, zur Schöpfung? Ist das eine Nachlässigkeit der Planer? Welchen
Stellenwert hat für die Menschen eine Schöpfungsgeschichte, die die Gestaltung des Raumes über die Zeit in Harmonie (das
Empfinden, dass es gut war) zum Inhalt hat?
vertreten durch 1. Vorsitzende: Gerti Stiefel - Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Ewald Nägele
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